10. April 2014

Offener Brief an die Stadt Köln



Offener Brief zum Plan der Verwaltung, Reverse-Graffiti zur Anzeige zu bringen

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie wir aus Medienberichten erfahren haben, gibt es den Plan, sogennte „Reversegraffiti“ zur Anzeige zu bringen, da durch das gezielte Reinigen von öffentlichen Flächen Kosten enstehen, weil der Rest der Fläche hinterher ebenfalls gereinigt werden muss. Dazu stellen wir uns einige Fragen, um deren Beantwortung wir bitten:

1. Ist das private Säubern von Flächen Ihrer Meinung strafbar? Wann werden Einwohner*innen der Stadt Köln darüber informiert, dass sie ihre eigenen Wohnungen nicht mehr säubern dürfen?

2. Wann möchte die Verwaltung endlich Rußpartikel und deren Erzeuger*innen sanktionieren?

3. Ist die Verwaltung der Meinung, dass städtische Straßenreinigung durch ihre Maßnahmen zur städtischen Sauberkeit Kosten entstehen lässt, da die anderen Flächen hinterher dann ebenfalls sauber gemacht werden müssen?

4. Wäre es sinnvoller, die Stadt gleichmäßig im Dreck versinken zu lassen? Wenn ja: Bitte die einzelnen Veedel nach Drecksqualiät auflisten.

5. Wird zu diesem Zweck überlegt, Müll und Dreck von Gebieten in andere zu bringen?

6. Wie geht die Verwaltung mit dem Sandstrahlen des Kölner Doms um, da dieser nur stückweise gereinigt wird?

7. Wird Regen, der ebenfalls nur partiell öffentlichen Raum säubert, auch zur Anzeige gebracht?

8. Wird geplant, Strafanzeige gegen Tauben zu stellen, da diese in einigen Stadtgebieten mehr Dreck machen als in anderen?

9. Wird das Entfernen von Hunde- und anderem Kot in Köln ebenfalls bestraft?

10. Sollte man zukünftig davon absehen, Müll aufzuheben, um einer Anzeige zu entgehen?

 

Mit freundlichen und sauberen Grüßen,

Lisa-Marie Friede (Sprecherin Grüne Jugend NRW)

Sebastian Klick (Sprecher Grüne Jugend NRW)

Edgar Sürth (Sprecher Grüne Jugend Köln)

 



← zurück